Das Haus. Familiengeschichte vom Ende vorigen Jahrhunderts (1921)

Werkedition Bd. 19
(Literarisches Werk Bd. 10)

Hundert Jahre nach der Erstpublikation erscheint »Das Haus« in der Gesamtausgabe der Werke Lou Andreas-Salomés. Die Herausgeberin Brigitte Spreitzer hat den Roman in den Entstehungskontext eingebettet und mit einem detailreichen Kommentar versehen.

Eine »Familiengeschichte«, wie der Roman im Untertitel heißt, erzählt vom Ende vorigen Jahrhunderts. Das Beziehungsmodell der Elterngeneration wird abgelöst von jenem des jungen Paares.

Freiheit ist jetzt nicht mehr der Preis, sondern die Bedingung für eine gelingende Ehe. Das Haus, diesen prominenten Inklusionsraum der bürgerlichen Frau im 19. Jahr­hun­dert, transformiert die Autorin zum Symbol eines weiblichen Selbst, das sich entfalten darf.

»Ein heißer Spaß« war das Schreiben für Lou Andreas-Salomé zeit ihres Lebens. Der bereits 1904, nach dem Einzug ins Haus am Göttinger Hainberg, entstandene Roman vermag diese Lust ganz und gar an ihre Leser*innen zu vermitteln.

Editorische Notiz

Dieser Band enthält in ungekürzter Form den Text des Romans »Das Haus. Eine Familiengeschichte vom Ende vorigen Jahrhunderts«. Die Edition basiert auf der Erstausgabe in Buchform, die 1921 im Verlag Ullstein, Berlin, erschien. Laut Auskunft von Dorothee Pfeiffer existiert im Lou Andreas-Salomé Archiv kein Manuskript des Romans mehr. Ein Vorabdruck als Feuilleton-Ro-man erschien von März bis Juni 1921 in der »Vossischen Zei-tung«. Die Abweichungen dieser Fassung gegenüber der Print-Ausgabe sind in einem eigenen Variantenapparat vermerkt.

Generell wurden alle Schreibweisen einschließlich der Interpunktion der ersten Buchausgabe beibehalten. In den seltenen Fällen, in denen ein eindeutiger Druckfehler vorliegt, wurden Hinzufügungen bzw. Korrekturen im Sinne des Ersatzes eines Zeichens durch ein anderes durch eckige Klammern, Tilgungen durch eckige Klammern und Kursivsetzung markiert. Die Sperrungen des Erstdrucks wurden kursiviert.

Rezension

Rolf Löchel: Die Ehefrau ist ein Nichts. Lou  Andreas-Salomé literarisiert in ihrem Roman „Das Haus“ das Eheleben zweier Generationen einer Familie um 1900, in: Literaturkritik.de (2021)

Übersetzungen

(Englisch) Anneliese's House; Translated by Frank Beck and Raleigh Whitinger; Boydell & Brewer: Rochester, NY 2021, ISBN 9781640141018

(Französisch) La maison, trad. Nicole Casanova ; Paris : Editions des femmes, A. Fouque, 1997, stf. de Sabina Streiter, 384 p.
Neuauflage: Livres de poche 2021

(Italienisch) La casa. Trad. di Mario Prayer. Rom: Lucarini 1989 (= Il labirinto 25.)

Ausgaben

Berlin: Ullstein 1921, 333 S.

Berlin: Dt. Buch-Gemeinschaft 1927, 333 S.

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