Reinhard Schmidhagen (1914-1945)

Künstler der verschollenen Generation
Reinhard Schmidhagen gehört als Künstler zur „verschollenen Generation“ – im erweiterten Sinn auch zur "verlorenen Generation" (Lost Generation), einer Künstlergeneration, deren Werk sowohl in der Zeit des Nationalsozialismus als auch danach geächtet war.
Er ist zu Beginn des 1. Weltkriegs geboren und bald nach dem Ende des 2. Weltkriegs verstorben. Die Kunstakademie in München absolvierte er 1934/35.
Holzschnitte und Ölgemälde
Sein Werk gehört dem Expressionismus an, auch wenn in seinem Schaffen durchaus Anklänge an das Werk von Pablo Picasso und Käthe Kollwitz zu finden sind.
Mit Käthe Kollwitz war er befreundet. Ihre Briefe belegen, dass sie sich von Schmidhagen die Fortführung Ihres Werks erhoffte. Er hat sie nur um ein Jahr überlebt.
Der Schwerpunkt seines Schaffens ist der Mensch. Das zeigt sich in den Porträts und in den Zyklen, in denen er das menschliche Leid in Kriegszeiten aufzeigt.
Marburg
Der Marburger Kunsthistoriker, Kunstförderer und Gründer des Bildarchivs Foto Marburg Richard Hamann (1879-1961) hat Reinhard Schmidhagen persönlich gefördert.
Reinhard Schmidhagen hat ihn in einem Gemälde porträtiert - zum Foto von Richard Hamann vor dem Gemälde.
Reinhard Schmidhagen liegt im Marburger Hauptfriedhof – im westlichen Teil – begraben (siehe den roten Punkt im Plan unten).
Seine Schwester Gerda Feist, die sich lebenslang um ihn und sein Werk verdient gemacht hat, wurde im selben Grab beigesetzt.
Autobiographie
Die Autobiographie dieses hoch begabten und bereits jung verstorbenen Künstlers wurde zur Feier seines 100. Geburtstags am 5. September 2014 publiziert.
Verfasst bereits im Alter von 30 Jahren pflegt sie – mit Blick auf seine von früher Jugend an angegriffene Gesundheit – einen durchweg selbstironischen Ton.
Inhaltsverzeichnis
Personenregister
Im Buch sind außerdem enthalten:
- Ein Geleitwort von Klaus Gallwitz, dem früheren Direktor des Städel Museums, Frankfurt a.M.
- ein biographischer Aufsatz über Schmidhagen aus der Feder von Wolfgang Lohmeyer,
- ein Bericht des Kurators Sepp Hiekisch-Picard vom Kunstmuseum Bochum sowie
- ein Nachwort des Herausgebers Till R. Lohmeyer.