Ringvorlesung: Bedeutende Persönlichkeiten der Psychoanalyse
Eine Kooperationsveranstaltung der drei Freiburger Psychoanalytischen Institute:
► Psychoanalytisches Seminar Freiburg e.V.
► Aus- und Weiterbildungsinstitut für Psychoanalytische und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
► Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Freiburg e.V. (IPPF)
Wintersemester 2023/24 und Sommersemester 2024
(ggf. Fortführung in späteren Semestern)
Die aktuell geplanten Inhalte finden Sie im Flyer.
Lou Andreas-Salomé am 13.12.2023
Dipl.-Psych. Nicola Ulferts
Abstract:
50-jährig fand sie, die erfolgreiche Schriftstellerin, bewandert in Philosophie, Kultur- und Religionswissenschaften, bekannt mit vielen wichtigen Persönlichkeiten ihrer Zeit, 1911 zur Psychoanalyse. An Freud schreibt sie 1926:
„Im Rückerinnern will mir scheinen, als ob mein Leben der Psychoanalyse entgegengewartet hätte.“
1912/1913 weilt sie in Wien und nimmt an Sigmund Freuds Mittwochsgesellschaft und seinem Samstagskolleg teil. Daraus entsteht eine Freundschaft und enge Zusammenarbeit mit Sigmund Freud, die als Briefwechsel bis zu ihrem Lebensende andauert. Ab 1913 beginnt sie selbst psychoanalytisch zu praktizieren. In Lou Andreas-Salomé und ihre Geschichte ist viel hineingedeutet worden: Sie gilt als faszinierende Persönlichkeit mit unkonventionellem Werdegang, als Muse großer Männer, als magische Figur der frühen Psychoanalyse.
Wenig bekannt ist, dass sie eigene psychoanalytische Texte verfasste, in denen sie die Gedankengänge Freuds weiterführte und ergänzte, insbesondere zur Theorie des Narzissmus und zum weiblichen Ödipuskomplex. Ihr intuitives und interpersonales Verständnis der menschlichen Psyche war ihrer Zeit weit voraus.