Werkedition Bd. 9
(Literarisches Werk Bd. 5)
Erstmals erscheint das letzte große Erzählwerk von Lou Andreas-Salomé (1861–1937) im vollständigen deutschen Original. Die Trilogie, die als Fortsetzung einer früheren Erzählung 1933 fertiggestellt wurde, liefert einen spannungsreichen Blick auf einen familiären Mikrokosmos zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen im Kreis ihrer vier Brüder, konfrontiert mit ihrem ersten Liebeserleben. Bei ihrer Suche nach dem eigenen Selbst und dem Kern des Lebens geht es um brisante Themen: männliche und weibliche Erotik, Androgynie und Homosexualität.
Lou Andreas-Salomé, die im Kreis von Sigmund Freud Studien betrieb und zeitlebens an Fragen der Geschlechterdifferenz interessiert war, zeigt sich hier nicht nur als souveräne Erzählerin, sondern auch als Psychoanalytikerin der ersten Stunde.
Bibliografisches
29,80 Euro, 214 Seiten
978-3-937211-35-0 (Buch, 1. Auflage 2020, 1.-2. Hdrt.)
978-3-937211-36-7 (PDF-E-Book, 1. Auflage 2020)
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Herausgeberin
Romana Weiershausen
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Editorische Notiz
Dieser Band enthält in ungekürzter Form die Trilogie »Jutta. Erzählung« aus dem Lou Andreas-Salomé Archiv, Göttingen. Die maßgebliche Grundlage der vorliegenden Edition war die jeweils letzte zu Lebzeiten der Autorin erstellte Textfassung. Hier musste gelegentlich abgewogen werden, weil einige Abweichungen und Korrekturen im Vergleich zu vorhandenen Vorlagen auf Dritte zurückzuführen sein könnten (die Schreibkraft oder den Nachlasserben Ernst Pfeiffer).
Veränderungen gegenüber dem letzten Textstand wurden mit eckigen Klammern gekennzeichnet (mit Erläuterung im Kommentarteil). Die ursprünglichen Schreibweisen und die originale Zeichensetzung wurden beibehalten. Differierende Schreibungen (siehe dazu S. 173) wurden angeglichen und eindeutige Schreibfehler – unter Berücksichtigung der Lautstandswahrung – stillschweigend berichtigt. Die charakteristischen Unterstreichungen der Vorlage wurden in die kursive Schreibweise umgesetzt.
Zur ausführlichen Erläuterung der komplexen Quellenlage siehe die Ausführungen zu Beginn des Kommentarteils, S. 170.
Rezension
Rolf Löchel: Liebesnöte, Androgynität und das ganze Spiel der Geschlechter. Romana Weiershausen hat Lou Andreas-Salomés Erzähltrilogie „Jutta“ erstmals vollständig herausgegeben, in: Literaturkritik.de (Ausgabe 11-2020).
Übersetzungen
(franz.) Jutta: récit. Texte établi, préf. et trad. de l'allemand par Stéphane Michaud, Paris: Ed. du Seuil 2000, 195 S.
(ital.) Jutta, ed. A. Mainardi, trad. Tatiana Verdieri, Manduria: Barbieri Selvaggi 2009, 160 p.
Ausgaben
Originalausgabe
Als Trilogie bislang in Deutschland unpubliziert.
- Teil 1 (»Geschwister«) publiziert in: Deutsche Rundschau, 189, 1921, S. 4–63
- Teil 2 (»Ein Pfingsttagebuch«) publiziert als »Jutta« in: Amor, Jutta, Die Tarnkappe, hg. Ernst Pfeiffer, Frankfurt am Main: Insel 1981
- Teil 3 (»Heimkehr«) bislang unpubliziert