
Werkedition Bd. 22
(Aufsätze und Essays Bd. 9)
»Durch den Tod erst lernt man den geliebten Menschen ganz und gar zu erfassen, was zu Lebzeiten durch die alltäglichen Ereignisse nicht möglich war, da es überdeckt ist vom Alltag.«
Rainer Maria Rilke ist auch heute noch einer der bekanntesten, meist gelesenen und zitierten Dichter. Sein 150. Geburtstag ist am 4. Dezember 2025 und sein 100. Todestag ein Jahr darauf am 29. Dezember 2026.
Bekannt nicht nur durch seine stimmungsvolle Lyrik, die das Lebensgefühl seiner Epoche aufgreift, sondern auch dafür, dass er für das Gelingen der Dichtung sein Leben opfern musste. Es war nicht zuletzt Lou Andreas-Salomé, die dies in ihrem Erinnerungsbuch beschrieb. Rilkes verzweifelter Ausruf: „Aber. Die Höllen.“ steht in seinem letzten Brief an sie.
Dieser Band bietet neben der bewegenden Zwiesprache Lou Andreas-Salomés mit dem jung Verstorbenen auch sieben zeitgenössische Rezensionen und elf weitere Briefe und Berichte – darunter sein Testament und sein letzter Brief an seine Mutter. Die bislang unveröffentlichte Passage über Rilkes Mutter, die für die damalige Publikation gestrichen wurde, ist ebenfalls enthalten.
Ein sensibles Nachwort rundet den Band ab. Es lotet Lou Andreas-Salomés nicht leicht zu fassende Position zwischen Psychoanalyse und zeitgenössischer Medizin aus und berichtet von Rilkes Nachlass im Spiegel seiner Vereinnahmung durch einen Verleger.
Bibliografisches
Subskriptionspreis: 29,80 Euro (bis 31.10.2025),
danach: 32,80 Euro, 254 Seiten
978-3-937211-26-8 (Buch, 1. Auflage 2025, 1.-2. Hdrt.)
978-3-937211-31-4 (PDF-E-Book, 1. Auflage 2025)
(Zum Shop; auch via BOD.de bestellbar)
Herausgeberin
Cornelia Pechota
Downloads
Inhaltsverzeichnis (PDF)
Personenverzeichnis (PDF)
Enthaltene Materialien
Zeitgenössische Rezensionen
- Fritz Landsberger: Mensch, Leben, Existenz (1928)
- Erich Bockemühl: Rainer Maria Rilke (1930)
- Heinrich Bachmann: Rainer Maria Rilke (1928)
- Karl Essl: Neue Bücher über Rainer M. Rilke (1929)
- Esther von Kirchbach: Rainer Maria Rilke (1928)
- Franz Hessel: Rainer Maria Rilke (1928)
- Conrad Wandrey: Deutsche Lyrik der Gegenwart (1929)
Weitere Materialien zu seinem Leben und Sterben
- Brief von Rainer Maria Rilke an Lou Andreas-Salomé vom 31.10.1925
- Auszüge aus dem Brief von Rainer Maria Rilke an Nanny Wunderly-Volkart vom 12.11.1925
- Testament von Rainer Maria Rilke (1925)
- Letzter Brief von Rainer Maria Rilkean seine Mutter (29.11.1926)
- Letzter Brief von Rainer Maria Rilke an Lou Andreas-Salomé vom 13.12.1926
- Briefe von Lou Andreas-Salomé an Nanny Wunderly-Volkart im Dezember 1926
- Brief von Dr. Theodor Haemmerli-Schindler an Marie von Thurn und Taxis vom 25.2.1927
- Katharina Kippenberg: Rilkes Begräbnis (1938)
- Eduard Korrodi: Rainer Maria Rilkes Begräbnis (1954)
- André Gide: Rainer Maria Rilke (1927)
- Paul Valéry: Rainer Maria Rilke (1927)
Außerdem speziell zu Phia Rilke
- Auszug aus der bislang unpublizierten Vorfassung vom Frühjahr 1927
- Auszüge aus den Briefen von Nanny Wunderly-Volkart an Gudi Nölke vom 12.8.1928 und 13.10.1932
Editorische Notiz
Ungekürzte Ausgabe nach der Erstpublikation im Insel Verlag von 1928. Die Änderungen in der Ausgabe von 1929 wurden geprüft, die inhaltlich relevanten davon werden in den Erläuterungen berichtet.
Die ursprünglichen Schreibweisen und die originale Zeichensetzung wurden beibehalten, die Sperrungen der Erstausgabe kursiviert. Die Gedankenstriche in den Zitaten wurden wiedergegeben wie vorhanden. Sie zeigen in der Regel Auslassungen in den Zitaten an; ihre Anzahl gibt einen Hinweis auf den Umfang der Auslassung.
Eingriffe in den ursprünglichen Textstand sind ansonsten durch eckige Klammern gekennzeichnet. Die Zählung der Abschnitte im Inhaltsverzeichnis wurde hinzugefügt, um die Orientierung zu erleichtern. In der Erstausgabe gibt es diese nicht. Die Briefzitate wurden mit Hilfe der typografischen Gestaltung sichtbarer gemacht. Jedes Zitat wurde in den Erläuterungen mit einer Referenz auf den Briefwechsel zwischen Rainer Maria Rilke und Lou Andreas-Salomé versehen.
In den Publikationen von 1928 und 1929 wurden die Schreibweisen und die Interpunktion an die damals moderne Orthographie angepasst. Auf die Unterschiede wird in den zugehörigen Erläuterungen hingewiesen. In der Ausgabe von 1988 wurden die Original-Schreibweisen wieder in den Text eingesetzt.
Ausgaben
123 S.: Insel: Leipzig 1928
123 S.: Insel: Leipzig 1929 (5.-7. Tsd.)
133 S.: Insel: Frankfurt 1988, 1993 (2. Aufl.), hg. von Ernst Pfeiffer
Übersetzungen
Englisch: Rochester, N.Y.: BOA Editions Ltd. 2003, „You alone are real to me: remembering Rainer Maria Rilke“, übers. mit einer Einleitung und einem Nachwort von Angela von der Lippe
Tschechisch: Wosnitz: Leda 2021
Russisch: Ischewsk: Ergo 2017
Griechisch: Thessaloniki: Kyriakidis 2012/2016, übers. mit einem Vorwort von Paraskevi Sidera-Lytra, Nachwort von Agis Sideras
Italienisch: Mailand: SE Studio editoriale 2012/2019, „Rainer Maria Rilke. Un incontro“, hg. von Amelia Valtolina, übers. von Chiara Allegra
Spanisch: Buenos Aires: Libros del Zorzal 2009, übers. mit einer Einleitung und Anmerkungen von Lilia Frieiro
Französisch: Paris: Seuil, 1989, übers. von Jacques Le Rider
Japanisch: Tokio: 1973, übers. von Yukio Ito
